Dietrich-Bonhoefer-Haus

Flurloses Gemeindehaus in Holzbauweise

Ein Blick auf die große Glasfassade des Dietrich-Bonhoefer-Hauses, im sonnigen Garten.

Durch mobile Trennwände lässt sich der Gemeindesaal in bis zu drei Räume unterteilen. Das barrierefreie Gebäude konzentriert sich räumlich auf das Wesentliche und bündelt das Raumprogramm in einem kompakten Volumen. So entstehen auf kleiner Fläche flexibel nutzbare Räume für vielfältige Gemeindeaktivitäten.

Neben dem Konzept des „kleinen Hauses“ beruht das Energiekonzept auf der Nutzung von Nahwärme aus der benachbarten Biogasanlage und unterschreitet zudem für die Gebäudehülle die gesetzlichen Forderungen um ca. 30%. Die Unterhaltskosten werden so stark reduziert.

Der Lageplan des Gemeindehauses, welches von Rosa Wirtz Architektur geplant und umgesetzt wurde.

Flurloses Gemeindehaus in Holzbauweise

Ein deutlich reduzierter Platzbedarf und der Bedarf an barrierefrei zugänglichen Gemeinderäumen waren Ausgangspunkt für die Entscheidung, das alte Gemeindezentrum in Hermeskeil umzunutzen und im Pfarrgarten ein angemessenes Gemeindehaus neu zu entwickeln.

Pavillonartig liegt das neue Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Hermeskeil-Züsch auf dem abfallenden Gartengrundstück. Eine alte Natursteinmauer führt zum Eingang. Innen öffnet sich der Gemeindesaal über raumhohe Verglasungen zum Garten und bietet Blickbeziehungen zur Kirche im Nordwesten.

Die Fensterfront mit Terrasse, welche von innen beleuchtet wird, bei abendlicher Atmosphäre.
Eine Nahaufnahme der raumhohen Fensterfront in Holz gerahmt und mit Vorhängen.
Der Grundriss des Gemeindehauses, mit dazugehöriger Umgebung.
Eine Innenaufnahme des hellen Gemeinschaftsraumes, welcher bis auf einen Flügel freigeräumt ist.

„Das Haus ist so schön. Wir fühlen uns sehr wohl und haben mittlerweile sogar wieder eine Jugendgruppe, die sich in den Räumen trifft, aber was man auf dem Foto nicht sieht: Das Haus riecht so gut!“

Heike Diederich, Pfarrerin
Eine Innenaufnahme des Gemeinschaftsraumes, mit zugezogenen Vorhängen, wodurch der Raum trotzdem seine Helligkeit behält.

Wie ein Kokon

Das Gemeindezentrum ist aus dem regionalen und nachwachsenden Rohstoff Holz gebaut, der im Innenraum sichtbar ist. Darüber hinaus leistet der raumhohe Vorhang hinter der Glasfassade einen wichtigen Beitrag zur Raumatmosphäre: Ein schützender Kokon kann entstehen, Ein- und Ausblicke werden gelenkt, die Raumakustik wird gedämpft. Ansonsten lebt der Innenraum von schlichten, handwerklichen Details und einer zurückhaltenden, bis ins Detail abgestimmten Farb- und Materialwahl.

 

Heute ist das Gemeindehaus ein lebendiger Treffpunkt für Menschen aus der Gemeinde und der Stadt.

Fotografie der Terrasse und Dachüberstand, beide sind aus massiv Holz gefertigt, im Hintergrund ist das begrünte Grundstück zu sehen.

Beauftragung, seit 2012–2014
bis 2023 ARCHITEKTEN STEIN HEMMES WIRTZ

Architekturpreis 2015 der Evangelischen Kirche im Rheinland

Tag der Architektur 2015

Fotos von Eibe Sönnecken