Wohnhaus
Hüttenmüllerstraße

Fichtesiedlung weitergebaut

Das Wohnhaus in der Hüttenmüllerstraße, vom Gehweg aus fotografiert, mit Rasenfläche und Bäumen davor.

Materialien und Farben sind aus dem Bestand abgeleitet. Die mineralischen Putzflächen arbeiten mit typischen Elementen der Siedlung. Übereinanderstehende Fensterachsen, handwerklich gestaltete Putzfaschen, rote Eingangstüren von Straße und Hof – als wiederkehrendes Thema der durchgesteckten Eingänge und zur Orientierung innerhalb der Siedlung.

Die Grundstruktur des Wohnhauses basiert auf zwei spiegelsymmetrisch aneinandergeschobenen Mehrspännern: im Regelgeschoss als Vier- und im Dachgeschoss als Dreispänner mit Maisonettewohnungen. Das Wohnungsangebot ergänzt den Wohnungsmix der bestehenden Siedlung um benötigte, kleinere Wohneinheiten.

Hofansicht des Wohnhauses, zu erkennen ist der markante Eingangsbereich in Rot.

Fichtesiedlung weitergebaut

Als langgestreckte Baukörper vervollständigt das Wohnhaus die spiegelsymmetrische Figur des neobarocken Ensembles der ehemaligen Fichtesiedlung.

Gestaltprägende Fassadenelemente werden aufgegriffen und neu interpretiert. Dabei liegt das handwerkliche Augenmerk auf der plastischen Fassadengestaltung, der Homogenität von Fassade und Dach und nicht zuletzt in der Reduktion.

Der Lageplan des Wohnhauses in der Hüttenmüllerstraße, geplant und umgesetzt von Rosa Wirtz Architektur.
Ein Blick auf die Rückseite, vom Parkdeck der Hüttenmüllerstraße aus.
Der Grundriss des Wohnhauses.

Raumhöhen von 2,70m in den Regelgeschossen ermöglichen eine sehr gute Belichtung der Wohnräume. Alle Wohnungen erhalten mindestens eine Loggia, die die kompakten Wohn- und Schlafräume optisch und funktional erweitert. Über die Loggien werden einzelne Bäder natürlich belichtet und belüftet. Auf diese Weise profitieren die Bäder von dem Außenbezug, ohne Einblicke zu gewähren.

Trotz zahlreicher Rückgriffe auf den Materialfundus der Siedlung und Anknüpfungspunkte an deren Gestaltungsprinzipien erscheint das Gebäude eigenständig und zeitgemäß. Es schreibt den hochwertigen Siedlungsbau der 1920er Jahre eigenständig fort.

Eine Fassadenansicht des Wohnhauses zur Herbstzeit.
Die Fussgängerpassage zwischen dem Wohnhaus und der bestehenden Architektur.

Ludwigshafen
Wettbewerb, 2023, 1. Preis
Beauftragung, 2013–2016

bis 2023 als ARCHITEKTEN STEIN HEMMES WIRTZ

Staatspreis Rheinland-Pfalz 2018, Architektur und Wohnungsbau, Anerkennung
Tag der Architektur 2017

Architekturführer Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim, Edition Quadrat in Edition Panorama, 2021

Fotos von Eibe Sönnecken